Da ich seit kurzem ja auch ein Mac-Besitzer bin, schreibe ich doch mal kurz auf, was mir bisher (2 Wochen) aufgefallen ist, da ich bisher nur Windows und Linux benutzt habe, zudem habe ich iTunes gehasst und WinAmp geliebt.
Mac OS ist ja bekanntlich ein Betriebssystem, das auf BSD basiert, also UNIX. Aus diesem Grund lässt sich auch gleich ein kleines Terminal aufmachen, und man kann viele Befehle eingeben, die man schon von Linux her kennt, sehr schön. Was aber den normalen Anwender angeht, ergeben sich jedoch einige viele Änderungen in der Bedienung im Vergleich zu Windows.
Woran muss man sich also gewöhnen?
Tasten auf der Tastatur
Auf der Mac Tastatur ist beispielsweise die @ Taste nicht bei AltGr+q sondern bei alt+l, außerdem fehlen viele Zeichen, die man sich erstmal ergooglen muss, um sie zu finden. Zum Programmieren braucht man sehr häufig {, },[, ], die per AltGr zu erreichen waren, jetzt sind sie bei alt+8,9,5,6 (Reihenfolge wie vorne). Auch eine Entfernen-Taste fehlt, dieses erledigt man jetzt über Apfel+Backspace oder über Fn+Backspace. Backspace liegt übrigens auf der Shift-Taste, zusammen mit alt+Umschalt.
Das Konzept bei Apple sieht scheinbar so aus, dass ähnliche Zeichen über die gleiche Taste erreichbar sind, nur dass sie nicht beschriftet sind und ein Halten von alt zusätzlich erfordern.
Tastenkombinationen
Während man bei Windows über den Affengriff(ctrl+alt+entf) schnell in den Task-Manager kam, muss man beim Mac alt+Apfel+Escape drücken und bekommt eine Liste von Programmen angezeigt, die man sofort beenden kann.
Auch das Speichern des Desktops als Bild in der Zwischenablage benötigt nicht eine Taste, sondern es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, um ein Bildschirmfoto zu erstellen. Mit Apfel+Umschalt+3 wird der Desktop als png Bild gespeichert, mit Apfel+Umschalt+4 verwandelt sich der Cursor in ein Fadenkreuz und man kann zusätzlich den Bereich zum Speichern auswählen. Drückt man dann noch ctrl, wrd kein Bild geschrieben sondern nur in der Zwischenablage bereitgehalten.
Es gibt natürlich noch viele andere Kombinationen, aber es lohnt nicht, alles hier aufzuzählen. Letztendlich würde ich sagen, dass einfache Funktionen zu schwierige Tastenkombis erfordern, das war bei Windows einfacher.
NTFS
Beim Anschluss meiner externen Firewire Festplatte (irgendwo habe ich auch mal gehört, Firewire sei eine Erfindung von Apple...) gab es zunächst kein Problem. Doch wie sich nach einiger Zeit herausstellt, kann Mac OS nicht so gut mit dem NTFS Format umgehen, soll heißen, beim Lesen gibt es Probleme und Schreiben funktioniert gar nicht. Am besten formatiert man also seine Festplatte um oder geht den umständlichen weg über eine virtuelle Windows-Umgebung, in der man die Festplatte über USB einbindet und die Daten aus dem mit Mac OS geteilten "Shared Directory" auf die Platte schiebt.
Ein anderes Phänomen trat auf, als ich meine Ordner auf der Festplatte durchsah. Da meine Musikdateien in Ordner mit a,b,c,d... sortiert sind, fiel auf, dass einige fehlten, und auch die Anzeige in der Konsole brachte sie nicht zum Vorschein. Warum, weiß ich bis heute nicht, aber wenn man im Terminal einen Ordner mit "open" öffnet, werden plötzlich alle Dateien dieses Ordners im Finder angezeigt.
DMG
Bei Windows ist es ja üblich, neue Programme über einen Installationsprogramm zu installieren, der Benutzer bekommt dabei aber so gut wie gar nicht mit, welche Daten in die Registry geschrieben werden. Auf dem Mac gibt es diese Installation nicht wirklich. Die meisten Programme werden als Image (mit der Endung dmg) ausgeliefert, man kann sie direkt aus dem Image starten, sobald es eingebunden wurde. Möchte man das Programm länger behalten, kopiert man den ausführbaren Programm-Ordner (mit der Endung .app) in den Programme-Ordner.
Ich persönlich finde die Mac OS Variante besser, eine Installation ist so sehr leicht per Drag&Drop gemacht. Bei Windows entspricht dies ja Programmen, die per zip ausgeliefert werden, und einfach nach dem Entpacken aus dem Ordner gestartet werden können. So hat man jederzeit Kontrolle über seine Festplatte und muss keine Angst haben, dass nach dem Löschen des Programms noch irgendwo Müll zurückbleibt.
Fenster auf, Fenster zu
In Windows kennt man die Buttons zum Minimieren, Maximieren und Schließen. Bei Mac OS gibt es auch drei Buttons, die sind aber komischerweise nicht rechts oben sondern links oben. Die Funktionen der Buttons weichen vom Windows Verhalten auch ein wenig ab. Der Schließen Button schließt nicht die Anwendung, sondern nur das Dokument oder Fenster, an dem man gerade arbeitet. Der Minimieren Button verhält sich wie erwartet, aber beim Maximieren wird das Fenster nicht zum Vollbild, sondern es passt sich dem Inhalt so an, dass er in voller Höhe und Breite angezeigt wird. Hat man zum Beispiel eine Webseite geöffnet, die 800 Pixel in der Breite benötigt, wird auch das Fenster nicht breiter gemacht.
Dies kommt einem zunächst etwas merkwürdig vor.
Zusammenfassung
Ich habe jetzt über einige Dinge geschrieben, denen ein Windows-Kenner beim Umstieg auf Mac OS begegnet. Auch wenn gerade der Month of Apple Bugs für Aufklärung über Sicherheitslücken in Mac OS sorgt, glaube ich schon, dass man sich als normaler Nutzer keine Sorgen machen muss, dass sein System unsicher sei.
Von der Bedienbarkeit muss man sich auf jeden Fall auf eine Umgewöhnungsphase einstellen, da doch viele Tastenkombinationen in den Windows-Fingern verankert sind.
Zurück zur Ausgangsfrage, ob Mac besser ist als Windows, gebe ich jetzt mal pauschal die Antwort NEIN. Es sind zwei verschiedene Systeme, die auch unterschiedliche Funktionen haben, die grundlegende Bedienung von Programmen über Fenster ist annähernd gleich.
Die Auswahl an Programmen ist wohl für Windows größer, aber es gibt auch immer ähnliche Tools für den Mac. Ich habe zumindest ein Programm wie Irfanview vermisst, das schnell irgendwelche Bilder anzeigt und bearbeiten kann. Nach kurzer Suche bin ich auf GraphicConverter (leider keine Freeware) gestoßen, das in etwa das gleiche bietet. Ähnlich wird es wohl auch bei anderen Lieblingstools laufen.
Am Anfang sollte man sich nicht abschrecken lassen und vielleicht auch mal unter http://www.apple.com/de/pro/tips/ nachschauen, ob einem die ein oder andere Funktion helfen kann.
Worauf ich hier unter anderem nicht eingegangen bin, sind die Vor- und Nachteile, die einen erwarten, wenn man auf em Mac etwas programmieren möchte. ("arghh...") Dazu an anderer Stelle irgendwann mal mehr.
Welches OS denn jetzt besser ist, kann ich also zur Zeit noch nicht sagen, vielleicht in einem halben Jahr, wenn ich mich an alles gewöhnt habe und über die Dinge genauso Bescheid weiß wie in Windows.
Was bringt eigentlich dieser Artikel?
Ich wollte lediglich den Leuten, die noch nie Mac OS benutzt haben, klarmachen, was sie verpassen bzw. warum sie auch mit Windows zufrieden sein können.
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1 Kommentar:
seit letztem jahr bin ich komplett auf mac umgestiegen,und ich habe ich nicht bereut!
klar,etliche gute programme gibt es nicht für mac,aber wenn man sich so umhört in macforen, findet man gute alternativen.
lg
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