Dienstag, Februar 27, 2007

Ein Dorf am Bodensee

Durch Zufall hatte ich die Gelegenheit, an einem "Funken" teilzunehmen. Es ist schon verrückt, was in manchen Dorfgemeinschaften abgeht, wenn man doch die meiste Zeit in der Stadt gelebt hat.

Ein "Funke" ist ein großer Haufen aus Brettern, Ästen, Baumstämmen und Stroh, der um einen 15m langen Baumstamm aufgehäuft wird, so dass er nur noch 10 m aus diesem herausragt. An der Spitze des Berges wird außerdem eine Hexenpuppe befestigt. Solch ein Haufen wird nun in vielen Dörfern am letzten Februarsonntag rund um den Bodensee gebaut, keine Ahnung wo noch, wahrscheinlich überall südlich der Donau. Wie auch immer, das Dorf trifft sich nach Eintritt der Dunkelheit an diesem Haufen, dann wird der Haufen durch irgendwelche Ministranten? entzündet und es gibt eine riesige Stichflamme, da ziemlich viel Benzin und Altöl beigemischt wurde (was natürlich illegal ist, aber wen stört's).

Was dann folgt, kommt dem außenstehendem vor, als würde sich hier gerade eine Sekte treffen. Zunächst sprechen alle irgendein katholisches Gebet, danach lesen wiederum diese Ministranten einer nach dem anderen vor, was sich die Dorfdeppen, der Bürgermeister oder auch immer im vergangenen Jahr geleistet hat, wo er gekotzt hat oder in welcher Gosse er gelandet ist, da er zu viel gesoffen hat. Die meisten Heldentaten haben immer nur mit Suff zu tun. Nach jeden dieser Sprüche, teils gereimt, wird eine glühende Kartoffel (Schiebe genannt) in das Feuer geworfen. "Scheibi Scheiba Scheib auf der Bar?, oh Gott, wem soll die Scheibe sein... ungefähr so beginnt jeder Spruch. Das Dorf wiederum hört gespannt zu und zieht sich währenddessen natürlich Zäpfle (Tannenzäpfle, eine Biersorte) oder Glühwein oder so rein.

Das ganze Event ist wohl dazu da, um die Wintergeister zu vertreiben, die Frage ist nur, wo denn der Winter dieses Jahr geblieben ist. Na wenigstens ist die Hexe verbrannt und am Ende ist auch noch der Baum umgefallen. Interessant ist vielleicht noch, dass im Vorfeld die Dörfer untereinander versuchen, den Funken des nächsten Dorfes in der Nacht zum Sonntag zu entzünden, der alte Krieg zwischen den Dörfern, wie beim Maibaum wohl auch.

Also dann, jetzt wisst ihr Bescheid!
Ciao!

Regionalliga Süd Indoor Champion


Juhu, wir haben am Wochenende die Regionalliga Süd im Ultimate Frisbee gewonnen! Bis auf das Team aus Konstanz, konnten wir Darmstadt, Stuttgart 2, Karlsruhe 2, Heilbronn, Augsburg und München bezwingen, wenn auch teilweise nur mit Glück, aber das gehört halt dazu. Das Turnier fand wieder in Wittenhofen statt, einem kleinen Dorf, ca. 20 km vom Bodensee entfernt.

Somit sind wir zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des Teams (soweit ich das weiß) für die deutsche Meisterschaft qualifiziert und können an einer weiteren Qualifikation nun um den Einzug in die dritte Bundesliga spielen. Wenn wir das nicht schaffen, spielen wir halt in der vierten Bundesliga, aber das ist ebenso ein riesen Erfolg für diese Saison.

Warten wir mal ab, ob ich noch Presseartikel und Fotos verlinken kann.
zb. hier



Ciao!

Sonntag, Februar 18, 2007

Faschingssonntag im Sattel




Ich bin ganz froh, dass Gerald von seinem B-Day noch so viel Drinks übrig hatte, denn sonst hätte ich heute morgen wohl keinen Schädel gehabt und mich nicht sofort aufs Bike gesetzt und diesen tollen Ritt verpasst. Mein eigentliches Ziel war zwar Giebelstadt, aber als ich in Steinach ein Schild zur Tauber sah, dachte ich, dann fahr ich eben da hin. Die Frage war, wie ich am schnellsten wieder nach Würzburg zurückkomme, und bis zum Bahnhof in Tauberbischofsheim hatte ich überhaupt keine Ahnung, wo ich bin.

Wie auch immer, heute ist Faschingssonntag, also großer Umzug in Würzburg, den ich zum Glück verpasst habe. Der Witz war, dass ich in jedem Kuhkaff auf Verkleidete getroffen bin, die meist im Ortskern um einen Trecker mit Anhänger standen oder zu dem Schlager oder Techo tanzten. Den größte Dorfzug sah ich in Kist, auch bekannt durch seine A3 Autobahnauffahrt, an der meistens Stau ist. Und in jedem zweiten vorbeifahrenden Auto hatte der Fahrer eine Perücke auf, was für eine Freude! Der aufmerksame Leser wird spätestens jetzt gemerkt haben, wieviel ich mir aus Fasching mache...

Eine kleine Pause bei McDonalds hat mir wiederum einen Grund gegeben, nicht mehr zu Mc D zu gehen, sondern lieber zur Konkurrenz. Die Soße des "Big Tasty" war sowas von eklig , ich will nicht wissen, welcher Food-Designer das wieder verzapft hat.

Die Rückfahrt auf der "romantischen Strasse" war zwar nett, aber romantisch ist was anderes, die meiste Zeit ging es bergauf. Wenigstens die Sonne schien die ganze Zeit und der Wind war schwach.

Ciao!